Auf die faule Haut gelegt

Mal so richtig faul sein ist eine tolle Sache und absolut notwendig, um die Akkus aufzuladen. Das ganze hat aber nur dann eine erholsame Wirkung, wenn danach nicht der große Stress ausbricht.

Für mich ist in den letzten Monaten besonders wichtig geworden, die Zeit an den Wochenenden ausgewogen aufzuteilen zwischen den Dingen, die ich tun SOLLTE (wie z.B. Lebensmittel einkaufen, Wäsche waschen, Ablage machen etc.), den Dingen, die ich tun MÖCHTE (z.B. Sport machen, mit Freunden treffen, backen etc.), und dem Nichtstun (z.B. lange beim Frühstück sitzen, lesen, ein Nickerchen machen, einen Film schauen etc.). Dies liegt daran, da ich die Woche über immer für mehrere Tage beruflich unterwegs bin. Dinge, die ich sonst auch mal auf einen Abend unter der Woche schieben konnte, wenn ich am Wochenende nicht dazu kam, muss ich jetzt häufig direkt erledigen. Denn „schieben” bedeutet jetzt, es auf das nächste Wochenende zu schieben, an dem in der Regel wieder etwas Neues ansteht.
Die Zeit, die mir zur Verfügung steht, um Dinge zuhause zu machen, hat sich einfach drastisch reduziert. Das hat oft dazu geführt, dass ich am Wochenende total gestresst und genervt war, weil ich so vieles unterbringen wollte. Am schlimmsten wurde der Stress aber, wenn ich die Zeit vertrödelt hatte – also spontan faul war – und mir dann auffiel, dass ich ja viel zu wenig Zeit habe, um den ganzen Rest zu machen. Da ich eh jemand bin, der leicht in Panik ausbricht, ist das dann für die Beteiligten nicht immer ein Spaß Engel

Mein Credo ist daher jetzt “Geplantes Faulsein”. Das nimmt dem Faulsein zwar die vielbesagte Spontaneität, aber für mich ist das ein Kompromiss, den ich gerne eingehe. Außerdem ist es doch nun mal so, dass wir alle viel zu tun haben, auch am Wochenende und niemand die ganze Zeit total spontan unterwegs sein kann.

Wie sieht das geplante Faulsein also aus:

  1. Identifizieren, was zur Erholung beiträgt:
    Man sollte sich im Vorfeld darüber klar werden, auf welche Dinge man generell am Wochenende nicht bzw. nur ungern verzichten möchte, da sie zur Erholung beitragen.
    Bei mir sind das z.B. mindestens am Sonntag auszuschlafen (Ausschlafen ist für mich Entspannung pur! Egal, wie lang ich dann letzten Endes schlafe.), am Sonntagnachmittag ins Fitnessstudio zu gehen, entspannt zu frühstücken. Das brauche ich am Wochenende einfach!
  2. Aufgabenliste machen:
    Ich mache mir freitags eine Liste mit den Dingen, die ich am Wochenende tun sollte und tun möchte. Dabei markiere ich die Punkte, die ich nur an einem bestimmten Tag mache, indem ich dahinter in Klammern den Tag schreibe, also z.B. “Lebensmittel einkaufen (Sa)”.
  3. Fokussieren und Liste überarbeiten:
    Wenn ich die Liste fertig habe, dann schaue ich kritisch drüber, ob ich überhaupt alles unter bekomme. Sollte ich den Eindruck haben, dass es zu viel ist, dann streiche ich entweder Punkte ganz raus oder ich markiere Dinge, die ich nur mache, wenn noch Zeit ist, mit einem Sternchen.
    Oft muss ich aber gar nichts streichen. Häufig hat man ja das Gefühl, man muss so wahnsinnig viel machen. Wenn man sich dann mal alles aufgeschrieben hat, ist es gar nicht mehr so viel Smiley
  4. Das Wochenende genießen, Dinge erledigen und das Faulsein nicht vergessen Zwinkerndes Smiley
  5. Punkte von der Liste streichen:
    Es ist ein super Gefühl, wenn man einen Punkt von der Liste streichen kann – zumindest für mich! Man sieht den Fortschritt und was noch ansteht Smiley mit geöffnetem Mund

Seitdem ich dieses Vorgehen verfolge, sind meine Wochenenden viel entspannter. Listen zu machen ist natürlich nicht jedermanns Sache. Ich persönlich bin ein totaler Listenfanatiker – beruflich und privat. Es hilft mir dabei, Dinge zu visualisieren, zu strukturieren und Raum zu machen für neue Ideen und Gedanken, da ich sozusagen mein Hirn durch das Aufschreiben von dem befreie, was dort aktuell so rumschwirrt. Bei mir dauert es auch keine 5 Minuten, die initiale Liste zu machen (die dann ggf. übers Wochenende angepasst wird). An manchen Wochenenden mache ich auch gar keine Liste.
Als Listenmedium nehme ich für die Wochenendliste häufig einen Zettel, den ich dann an die Magnetwand in der Küche hänge. Für die Arbeit und Dinge, die ich unter der Woche erledigen möchte, nehme ich die Aufgabenfunktion im Outlook. Die Nutzung unterschiedlicher Medien liegt daran, da ich während der Arbeit die ganze Zeit den Laptop nutze (also Outlook immer geöffnet ist), diesen am Wochenende aber nur unregelmäßig anmache (also keinen permanenten Zugriff auf Outlook habe und ein Zettel praktischer ist).

So, ich muss jetzt mal meine Liste machen! Laut lachen

Wie geht ihr mit dem Wochenend-/Freizeitstress um? Gibt es das überhaupt bei euch? 

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