Mut

Ich bin kein besonders mutiger Mensch.
Mut – das ist für mich nicht, dass man sich kopflos in ein aufregendes Abenteuer stürzt oder einer extremen Sportart nachgeht.
Mut – das ist für mich, dass man bereit ist den Weg zu gehen, der einem für sich selbst von tiefstem Herzen richtig erscheint, auch wenn es nicht der einfachste Weg ist.
Und nach dieser Definition bin ich einfach kein mutiger Mensch.

Ich befinde mich aktuell in einer Phase, in der ich einige bestimmte Aspekte meines Lebens in Frage stelle. Mir ist in den letzten Monaten bewusst geworden, dass ich nicht in mir ruhe, dass eine Veränderung notwendig ist, damit ich zu mir kommen kann. Ich fühle mich verloren. Irgendwie habe ich aber schon seit langem gewusst, dass etwas nicht richtig läuft, ich einen Weg eingeschlagen habe, der nicht der meine ist. Doch ich hatte bislang immer Angst, mich dem zu stellen. Angst vor der Ungewissheit, die vor mir liegt. Angst, ein gewohntes und sicheres Umfeld hinter mir zu lassen. Angst vor dem, was andere von mir denken werden.
Ich mache mir keine Vorwürfe, dass ich meinen bisherigen Weg gegangen bin. Zu der Zeit, als ich die Entscheidungen für diesen Weg getroffen habe, erschienen sie mir richtig. Doch ich kann nicht mehr länger leugnen, dass der Weg, auf den sie mich geführt haben, für mich JETZT nicht mehr der richtige ist und ich eine neue Richtung einschlagen muss. Und auch, wenn ich immer noch Angst habe, so weiß ich doch, dass es nur besser werden kann.

Ich möchte dieser Lebensphase daher das Motto “Mut zur Veränderung” geben.
Ich möchte den Mut zur Veränderung haben,

  • auch wenn der Weg, auf den ich mich begebe, mir jetzt noch unsicher erscheint,
  • auch wenn ich nicht gleich loslegen kann, da ich zunächst in mich gehen muss, um die Richtung zu finden,
  • auch wenn der Weg lang ist,
  • auch wenn der Weg schwierig ist und es Hindernisse geben wird,
  • auch wenn mir auf dem Weg Zweifel kommen und ich aufgeben möchte,
  • auch wenn der Weg mit Verzicht verbunden ist,
  • auch wenn andere den Weg nicht gut finden,
  • auch wenn der Weg nicht dem ursprünglichen Plan entspricht,
  • auch wenn ich nicht weiß, ob ich dann angekommen bin.

Ich weiß, dass ich Menschen um mich habe, die mich auf diesem Weg begleiten werden. Menschen, die ich um Rat fragen kann, die mir Kraft geben, die mich trotz allem lieben werden.
Ich weiß,  dass alles, was ich für die Veränderung brauche, bereits in mir ist. Auch wenn ich jetzt traurig bin, so freue ich mich doch auf das, was vor mir liegt.

Und es liegt an mir, jetzt  – mit Kopf UND Herz – den ersten Schritt in eine neue Zukunft zu gehen!

1 Comment

  • Es heißt nicht umsonst "DER WEG IST DAS ZIEL". Wie oft sehen wir nur verbissen das Ziel, wenn wir es überhaupt schon kennen, nicht wissend ob es überhaupt für uns das richtige ist. Deshalb ist der Weg so wichtig, weil es uns immer wieder die Gelegenheit gibt, innezuhalten und zu reflektieren. Ich kenne das aus eigener Erfahrung: Dinge, die erst morgen geschehen sollten, wollte ich schon heute in sicheren Tüchern wissen. So habe ich oft unüberlegt gehandelt und erst zu spät gemerkt, dass ich nicht vorwäts gekommen bin. So habe ich im Laufe meines Lebens erfahren, wenn ich mich auf den Weg begebe, bin ich eigentlich schon am Ziel!
    Ich wünsche allen Menschen den Mut und vor allem die Kraft der Liebe, ihren Weg zu gehen.

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