Aham Brahmasmi – Ich bin das Universum

Oder auch: Ich bin das Göttliche, das allumfassende Sein.
Und das Universum ist in mir.

Das ist das Mantra, dass gestern Morgen Teil meiner Meditation war. Es hätte passender nicht sein können, denn nach der letzten Woche war es für mich notwendig, dass ich mir das wieder ins Bewusstsein rufe: Ich bin das Universum und das Universum ist in mir.

Wer mir auf Twitter oder Facebook folgt, der hat vielleicht mitbekommen, dass es mir in vielerlei Hinsicht letzte Woche nicht so gut ging: Ich hatte zwei Migräneanfälle – und da ich erst seit Kurzem mit richtigen Migränesymptomen zu kämpfen habe, ist das alles noch sehr neu für mich und ich weiß noch nicht genau, wie ich damit umgehen muss. Ich habe wieder viel gezweifelt, hatte Angst vor der Ungewissheit, habe mir über Dinge Gedanken gemacht, die 20 Schritte in der Zukunft liegen und deren Eintreten noch völlig unklar sind. Ich habe wieder gespürt, dass meine Batterien einfach total leer sind, nicht nur mental, sondern auch körperlich. Es war wieder eine Woche, in der ich nicht mal die scheinbar “normalen” Dinge richtig auf die Reihe bekommen habe.
Und ich versuche immer noch, dagegen anzukämpfen, dass einfach nicht mehr geht, dass ich Ruhe brauche, dass es nicht so schlimm ist, wenn ein paar Dinge liegenbleiben, solange ich wieder Kraft schöpfen kann. Aber warum fühlt sich genau dann das Akzeptieren meiner aktuellen Situation so an wie Aufgeben? Warum habe ich Angst vor der Ruhe, die ich doch so dringend brauche? Warum kommen alte Gedankenstrukturen wieder zum Vorschein, an denen ich doch seit Monat so viel gearbeitet habe? Wenn es hart auf hart kommt, falle ich eben doch noch in alte Gewohnheiten zurück.

Die letzte Woche ist typisch für das letzte Jahr bei mir. Ich hatte immer wieder solche Talsohlen, in denen ich psychisch und physisch am Ende war. Sie haben sich während der letzten Phase in Wolfsburg gehäuft, dann wurde sie etwas seltener. Seit dem Winter treten sie wieder verstärkt auf. Manchmal sind es nur ein oder zwei Tage, manchmal eine ganze Woche.
Ich dachte eigentlich, dass solche extremen Tiefphasen der Vergangenheit angehören würden, sobald ich gekündigt hatte. Ich dachte, wenn ich diese Rolle nicht mehr spielen müsste, dann würde ein großer Ballast von mir abfallen. Aber irgendwie ist dieses Gefühl der extremen Erleichterung bislang ausgeblieben. Vielleicht kommt es noch. Vielleicht bleibt es auch aus.

Ein Gutes haben diese Tiefphasen jedoch: Ich lerne immer wahnsinnig viel dazu. Über mich und über die Reise, auf die ich mich begeben habe.
Ich werde offener für bestimmte Themen und habe das Gefühl, dass ich immer tiefer zum eigentlich Kern vordringe. Ich lasse diese Phasen gestärkt und mit einem guten Gefühl hinter mir. Was mir dabei hilft sind die Gespräche mit meinen Liebsten, die mir dabei helfen, mich aus meiner Spirale alter Gedanken zu befreien. Aber auch das Lesen von Büchern, Artikeln, Lebensgeschichten mit für mich neuen, oft spirituellen Gedankenansätzen helfen mir dabei, meine Sichtweise zu ändern und verhelfen mir zu mehr Klarheit (aktuell bin ich ganz begeistert von den Sieben geistigen Gesetzen des Erfolgs von Deepak Chopra). Ich habe das Gefühl, dass diese Tiefphasen ein Prozess des Zurücksetzens sind. So nervig und anstrengend sie sind, umso mehr fühle ich mich danach meiner Mitte, meinem Höheren Selbst ein Stück näher.

Was ich aus der letzten Woche (wieder) gelernt habe, ist, dass man jeden Augenblich so akzeptieren muss, wie er ist, denn jeder Augenblick ist genau so, wie er sein sollte.
Ich habe damit wirklich enorme Schwierigkeiten, v.a. wenn ich gerade selbst meinen Anforderungen an mich selbst nicht gerecht werde: Wenn ich zu müde bin, um Sport zu machen, wenn ich keine Lust habe, mich um bestimmte Dinge zu kümmern, wenn ich zu kaputt bin, um abends noch das Essen für den nächsten Tag vorzubereiten etc. Ich kann dann wirklich furchtbar unflexibel sein und “prügle” mich dann leider zu oft durch manche Dinge durch, anstatt sie einfach zu lassen. Es ist schon besser geworden, aber ich habe noch viel zu lernen.

Trotzdem habe ich es letzte Woche noch geschafft, das Gelernte gleich in die Tat umzusetzen und mich entschieden, überhaupt nicht am Stuttgart-Lauf teilzunehmen. Ich hatte mir, nachdem klar war, dass ich den Halbmarathon auf gar keinen Fall laufen werden, ja noch die Alternative offen gelassen, am 7,5km-Lauf teilzunehmen. Um herauszufinden, ob das mit meiner lädierten Hüfte überhaupt möglich ist, wollte ich am Freitag eine Runde laufen gehen. Aber dann hatte ich auf einmal dieses Gefühl tief in mir, dass ich wirklich gar keine Lust habe, an einem Wettkampf teilzunehmen. Der Lauf schien so weit weg für mich! Und auf Laufen selber hatte ich auch gar keine Lust. Daher habe ich es einfach ganz gelassen.
Am Sonntagmorgen habe ich beim Frühstück zwar noch ein paar Tränen deswegen vergossen, einfach, weil es sich so komisch angefühlt hat, dass ich eigentlich mal vorhatte, in diesem Moment einen Halbmarathon zu laufen. Vielleicht aber auch, weil die Woche für mich auch wieder ein Stück Abschied nehmen von meinem alten Leben bedeutet hat, da mein letzter langfristiger Projekteinsatz geendet hat. Vielleicht war in der Woche einfach wieder viel passiert und die Gefühle mussten raus.

Und dann gab es auch noch so wahnsinnig schöne Erlebnisse in dieser Woche.
Am Samstag habe ich mich mit Nancy getroffen, die aus Berlin nach Stuttgart gereist war, um eine Freundin zu besuchen. Wir haben so tolle gemeinsame Stunden verbracht und die Zeit verging wie im Flug! Wir hatten so viel zu reden und zu erzählen – es war, als ob wir uns schon eine Ewigkeit kennen würden! Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich über den Blog so tolle Menschen kennenlernen würde, die ich dann auch noch “in Echt” treffe!!! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung beim Women’s Run in Köln am 11.08.
Und dann ist noch etwas Schönes passiert: Ich hatte wieder Lust laufen zu gehen. Einfach nur laufen- Ohne Druck, ohne Zwang, ohne Zielvorgabe. Also habe ich mich am Sonntag zu meinem eigenen Stuttgart-lauf aufgemacht und bin eine kleine Runde ohne GPS-Uhr und Musik gelaufen. Es war so schön Danach waren wir noch zum Grillen bei meinen Schwiegereltern, haben entspannt das Fußballspiel geschaut und ich habe heute Nacht ganz wunderbar geschlafen.
Was will man mehr?

20 Comments

  • Liebe Julia,
    ich lese dein Blog nun ca. 1 Jahr und habe hier anfangs wirklich sehr gerne mitgelesen. In letzter Zeit wirst erscheinst du mir leider immer "extremer". Dieses spirituelle mag ich gar nicht und auch bzgl. deiner Ernährung scheinst du immer "krasser" zu werden. Sehr schade, so macht das mitlesen leider keinen Spaß mehr…

  • Ich kann mich Lena nur anschließen. Lese deinen Blogg wirklich sehr gerne, aber ich habe das Gefühl, dass du dich in letzter Zeit viel zu sehr auf bestimmte Dinge versteifst (nur noch die Ernährungphiliosophie, Sport muss immer sein…). Versuch einfach mal alles wieder lockerer zu sehen. Dann geht es dir bestimmt auch wieder besser! Ich lese auf jeden Fall immer noch gerne viele deiner "alten" Rezepte und koche sie nach 🙂

  • Liebe Julia,
    ich finde es unheimlich toll, dass Du Dein Herz in Deinem Blog und vorallem in diesem Eintrag so öffnest und uns einen so tiefen Einblick gewährst. Ich hätte so viel zu sagen, aber das würde den Kommentarrahmen sprengen (hihi…). Ich sehe, dass Du gerade auf DEINEM Weg bist. Und ja, der Weg ist alles andere als geradlinieg. Aber bei wem ist er das schon? Das ist ganz normal, dass Tage oder auch einmal eine Woche so gar nicht funktionieren. Das gehört dazu, denn wir sind Menschen und keine Maschinen. Das hast Du bereits selbst erkannt, denn Du hast die Maske vor Wochen abgelegt. Dazu gehört viel Mut und auch Zuversicht.

    Ich glaube das Gefühl der Befreiung hat sich deshalb noch nicht breit gemacht, weil Du noch nicht ganz befreit sein kannst. Du hast den ersten Schritt mit der Kündigung gemacht, aber Du gehst immer noch jeden Tag dorthin. Gib Dir die Zeit und warte ab, bis Du Deinen Schreibtisch ausräumst und die Tür endgültig hinter Dir schließt. Dann wird sich die große Erleichterung auch spürbar in Dir ausbreiten. So war es zumindest bei mir.

    Und sonst kann ich Dir nur raten alles auszuprobieren, wonach sich Dein Herz sehnt. Wenn es ein Detox ist, dann bitte! Wenn es Meditation ist, bitte. Wenn es Unkraut zupfen ist, immer zu! Tue es, weil Du danach durstest! Aber nur aus diesem Grund. Tue es nicht, damit Du was hast, worüber Du im Blog berichten kannst. Und dann wird Dein Weg immer klarer werden!

    Danke, dass Du Deine Rückschläge, Verzweiflungen und Hoffnungsschimmer mit uns teilst! Denn wir sind alle nicht perfekt!

  • Hallo Lena,

    ich finde es natürlich schade, dass es dir auf meinem Blog nicht mehr so gut gefällt. Aber ich schreibe einfach über den Weg, den ich gehe und mit dem ich mich wohlfühle. Das muss und kann auch gar nicht jedermanns Sache sein.
    Ich befinde mich gerade in einer für mich sehr "extremen" Phase in meinem Leben. Ich weiß ja nicht, was genau dich an diesem Spirituellen stört. Ich kann nur für mich sagen, dass es mir dabei hilft, meine Leben neu zu ordnen und die Dinge besser zu verstehen, die ich gerade durchlebe. Viele, scheinbar spirituelle Ansätze sind mir mittlerweile auch schon in "nicht-spiritueller Verpackung" begegnet – und ich finde sie dann genauso ansprechend.
    In Sachen Ernährung probiere ich einfach gerne viele neue Dinge aus, da ich immer mehr erkenne, welchen Einfluss die Ernährung auf meinen Körper hat und wie ich das selber steuern kann. Ich zwinge ja niemanden dazu, Vegetarier, Veganer, Rohköstler oder sonst was zu werden – jeder muss für sich selbst entscheiden, wie und was er isst.

    Wenn dich meine Themen nicht mehr ansprechen und dir das Mitlesen keinen Spaß mehr macht, dann musst du es lassen.

    Viele Grüße
    Julia

  • Hallo Fran,

    ich verstehe nicht so ganz, warum ich mich scheinbar erst in letzter Zeit zu sehr auf bestimmte Dinge versteife: Ernährung war schon immer ein Thema, genauso wie Sport. Zu beiden Themen informiere ich mich sehr viel, da ist es klar, dass einiges davon hier auf dem Blog landet – dafür ist er da.

    Ich arbeite daran, Dinge lockerer zu sehen und anzugehen, aber das fällt mir eben nicht leicht. Deswegen schreibe ich auch darüber, wenn es mir nicht so gut geht oder ich mit Hürden zu kämpfen habe. Denn auch das gehört für mich hierher.

    Ich schreibe in erster Linie über Dinge, dich mich beschäftigen, die mir Spaß machen und die mich interessieren. Wenn es anderen gefällt, dann freue ich mich. Wenn nicht, dann ist das auch ok.

    Viele Grüße
    Julia

  • Liebe Sue,

    herzlichen Dank für deine Worte! Es tut gut, sie zu lesen, und ich werde sie beherzigen.
    Es ist schön zu sehen, dass es sich lohnt, wenn man sich öffnet, wenn andere sehen, dass man nicht perfekt sein muss und es ihnen dabei helfen kann, auch einen Schritt weiter auf ihrem eigenen Weg zu gehen.

    Liebe Grüße
    Julia

  • Hallo Julia, du machst das genau richtig! Mir kam es bekannt vor, dass du am Wochenende ohne Uhr, ohne Druck laufen gegangen bist – das ist manchmal wirklich das Beste! Und nicht traurig sein wegen dem Stuttgarter Halbmarathon, ja? Der nächste kommt bestimmt, und bei dem Training das du machst (nicht nur laufen, sondern auch sonst), schaffst du dieses Jahr noch locker einen Halbmarathon, das kann ich dir garantieren. Das kannst du ja auch spontan entscheiden, es gibt ja so viele Läufe.
    Und mach auch blogtechnisch genauso weiter, wie es dir gefällt 🙂
    Viele Grüße, Katrin

  • Hallo Julia,
    Ich finde es toll wie Du deinen Weg gehst. Es ist klar, dass nicht immer alles einfach ist und ich denke man muss immer etwas an sich arbeiten um sich neuen Situationen anpassen zu können.
    Ich finde deinen Blog sehr inspirierend was gesunde Ernährung und Sport anbelangt und ich lese sehr gerne mit und koche deine Rezepte nach :-).
    Ich hoffe sehr, dass Du deine "Balance" findest und du deinen Traum verwirklichen kannst.

  • Hallo Julia,

    in diesem Post steckt soviel drin, daher kann ich gar nicht alles schreiben:-) Doch ich erkenne viele Parallelen zu meinen Veränderungen im Leben. Es scheint mir so als wenn du auch ein Perfektionist(in) bist und wir wollen alles ganz genau! Und vor allem wollen wir logisch verstehen. Es ist aber nicht alles logisch zu verstehen oder zu erklären. Ich finde Sue hat das schon super geschrieben!

    Habe Geduld und vor allem gib dir Zeit, denn der Weg den du bisher gegangen bist, scheint ja ab einem gewissen Punkt in die falsche Richtung gegangen zu sein. Diesen hast du aktiv korrigiert. Weißt du wie viele einfach falsch weitergehen….

    Und wieviel du in kurzer Zeit schon erreicht hast? Dein Blog, die Veränderungen in der Ernährung, Heirat, Kündigung und noch mehr!

    Hohes Tempo und viele Themen, dass kenne ich! Irgendwie behandeln wir uns wie ein "Arbeitsprojekt", was stetig optimiert wird. Wir nannten das "kontinuierlicher Optimierungsprozess" haha, nur wir sind kein Prozess, wir sind Menschen!

    ERLAUBE es DIR selber einen Tag mal keine Ergebnisse abzuliefern:-)

    Ich freue mich für dich, das wird anstregend, spannend, traurig, lustig, aufregend, witzig, erschreckend und vor allem nicht kopflastig, sondern mit eher emotional!

    Der auf einem ähnlichen Weg ist!

    LG Jens

  • Ich glaube, dass man dann seine Balance gefunden hat, wenn man immer offen dafür ist, an seine Balance zu finden.
    Das Leben ist ja eine stetige Veränderung: Man selbst verändert sich, das Umfeld verändert sich, sodass man auch seine Balance immer wieder neu finden muss.

    Es freut mich, dass es dir hier gefällt und du mich auf meiner Reise begleitest!

  • Hallo Jens,

    vielen Dank für diese tollen Anregungen.

    Ja, ich bin Perfektionist, v.a. wenn es um Dinge geht, die mir persönlich wichtig sind. Wenn man richtig damit umzugehen weiß, kann das eine kraftvolle Eigenschaft sein. Daran arbeite ich und ich habe über die Jahre gelernt, sie immer besser einzusetzen und mich nicht zu sehr zu versteifen – aber das klappt eben nicht immer.

    Ich sehe mich nicht als "Arbeitsprojekt" und möchte mich auch nicht optimieren. Ich möchte eher mein Leben verbessern, indem ich wieder zu mir finde und aus meiner Mitte heraus lebe.

    Dass ich viele Themen in hohem Tempo mache, das ist meine Art, und ich merke immer mehr, wie ich bewusst dazu einen Ausgleich schaffen muss. Daher ist es ein guter Tipp, dass ich mir öfter bewusst vornehmen sollte, keine Ergebnisse zu liefern, um mir so Freiraum für Erholung zu schaffen.

    Ich bin gespannt, wohin uns unser Weg führt!

    Viele Grüße
    Julia

  • Liebe Julia, tut mir sehr leid das deine "Tiefphasen" auch nach der Kündigung noch da sind! Ich bin gespannt wie es dir weiterhin gehen wird! Ich dachte auch alles wird besser wenn ich nur erst mal selbständig bin, mehr Zeit hab, mehr mache was ich will, aber überraschenderweise war es nicht so…natürlich gings mir gut, aber ich hatte auch Tiefphasen, nicht weniger als vorher! (Und momentan ist ohnehin alles wieder anders bei mir und in Änderung begriffen, wieder mehr in die andere Richtung, aber das ist eine andere Geschichte…live is what happens while you are busy making plans…hat sich wieder mal bewahrheitet ;-))…
    Mein Bruder studiert derzeit "nur", nachdem er seinen Vollzeitjob gekündigt hat, udn dachte er wird glücklcih sein und viel machen was er möchte…und jetzt ist er momentan todunglücklich weil er das Gefühl hat er hat keinen Plan und die Welt geht neben ihm unter…lange Rede kurzer Sinn, ich denke das "Ich bin das Universum" ist sowas von wahr, es ist egal was rundherum so passiert, wenn man in sich selbst nicht ruht und glücklich und in Balance ist dann kann einem alles rundherum auch nicht helfen 😉

  • Liebe Ulli,
    ja, das Leben ist ein ständiger Prozess des Wandels. Ich glaube, man muss sich mit dem Gedanken anfreunden, dass man nie irgendwo endgültig ankommt, sondern dass es immer weiter geht und man auch mal Liebgewonnenes zurücklassen muss.

    Für mich ist es aktuell ganz wichtig, keine Entscheidung übers Knie zu brechen, also nicht irgendeine Weiterbildung etc. zu beginnen, nur damit ich etwas zu tun habe oder anderen eine Aufgabe vorweisen kann. Mir ist wichtig, dass ich ein gutes Gefühl bei meinem nächsten und den darauffolgenden Schritten habe. Und deswegen ist mir diese Selbstfindungsphase auch so wahnsinnig wichtig – denn nur, wenn ich in mir Ruhe und aus dieser Mitte heraus handle, kann mich nichts wirklich grundsätzlich aus dem Gleichgewicht bringen.

    Diese Gefühl, das dein Bruder gerade hat, kenne ich. Ich habe glaube ich auch schon mal einen Post mit dem Titel "Planlos" geschrieben. Das war für mich eine sehr wichtige Erkenntnis, die lange gebraucht hat, bis ich sie in mir verankert habe: Man muss keinen großen Plan haben, solange man immer seinem Herzen folgt und eine Vision hat. Denn dann ergibt sich der Plan von selbst (-> Der Weg ist das Ziel. Genau das ist damit gemeint!)
    Die Reise zu sich selbst ist eine intuitive Reise, die keinem linearen Plan folgt. Man kann nicht sagen: "Wenn ich diese 5 Schritte erledigt habe, dann bin ich glücklich." Genauso habe ich auch gedacht und es hat mich in eine Sackgasse geführt.
    Vielleicht helfen solche Gedanken auch deinem Bruder. Er hat ja nicht grundlos seinen Vollzeitjob aufgegeben und sich für das Studium entschlossen. Vielleicht muss er den wahren Beweggründen dafür noch etwas besser auf die Spur kommen, damit er klarer sieht, ob er wirklich auf seinem Weg ist.

    Liebe Grüße
    Julia

  • Leider hat man hier beim Mitlesen immer öfter den Eindruck, dass du, liebe Julia, Dinge tust un ausprobierst, damit du Inhalte für das Blog hast. Du hast ja auch indirekt geschrieben, dass du zukünftig mit dem Blog Geld verdienen willst.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Glücks-Wasser, dass du testen darfst, nie in deinem Einkaufskorb gelandet wäre. Es passt nämlich überhaupt nicht zu dir. Darmreinigung, Detox und vegane Ernährung geben ihr übriges dazu, dass du leider immer unsympathischer wirst.

  • Ich kenne dich ja nicht, liebe Lena, aber hast du schon mal mit Menschen zu tun gehabt, die die GRÖSSE HABEN, IHRE EIGENEN SCHWÄCHEN ZU THEMATISIEREN!!!!!!! Heutzutage ist es doch eher der Fall, dass man nach aussen jedem die heile Welt vorspielt!!!!! Aber noch besser finde ich Menschen, die andere be–oder verurteilen ohne sie zu kennen oder gar nur die geringste Ahnung von der Sache haben!!!!! Solche Menschen haben noch NIE etwas bewirkt!!!
    Tut mir ehrlich nicht leid, dass ich das hier mal schreiben musste…….

  • Liebe Julia,
    jetzt ist unser Treffen leider schon eine Woche her und ich muss noch mal sagen wie schön es doch war!! Die Stunden sind einfach zu schnell vergangen und ich hoffe stark, dass das nicht unser letztes Treffen war.
    Die Tage danach hatte ich viel bei Freunden über dich erzählt, denn ich bin so beeindruckt, wie du deinen Weg momentan gehst. Es gibt wahnsinnig viele Hindernisse und bestimmt auch immer zahlreiche Gründe, weswegen man Veränderungen nicht eingehen sollte…. aber du hast jetzt diesen Weg gewählt und probierst neue Sachen aus! Darauf kannst du sehr stolz sein, denn vielen haben nicht den Mut dazu.
    Und besonders freut es mich natürlich, dass du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt.

    Mach bitte immer weiter so und du wirst schon sehen, irgendwann ergeben sich Dinge, woran man vielleicht nicht gedacht hat.

    Liebe Grüße aus Berlin,
    Nancy

  • Liebe Nancy,
    ja, ich fand unser Treffen auch so wahnsinnig schön und bin immer noch erstaunt, wie schnell die Zeit verging. Ich hoffe auch, dass wir uns bald wiedersehen. 🙂

    So schmerzhaft der Weg auch manchmal ist, so befreiend ist er auch. Die Richtung, die ich eingeschlagen habe, fühlt sich einfach aus tiefstem Herzen richtig an. Außerdem habe ich in den letzten 1,5 Jahren gelernt, dass man sich die meisten Hindernisse selbst in den Weg stellt und es meistens Alternativen gibt, auch wenn diese einem vielleicht zunächst als Umweg erscheinen. Das war für mich speziell am Anfang die allerwichtigste Erkenntnis, die mir auch jetzt immer wieder Mut gibt.

    Ja, ich glaube auch, dass die tollsten Dinge, die einem passieren, diejenigen sind, an die man nicht gedacht und die man nicht geplant hat.

    Viele liebe Grüße
    Julia

  • Liebe Julia,
    ich bin diesem Zitat begegnet und fand' es einfach so passend, daher möchte ich es Dir heute "schenken":

    Es gibt auf der Welt nur einen einzigen Weg, den niemand gehen kann,
    außer dir. Wohin er führt, frage nicht. Gehe ihn.

    – Friedrich Wilhelm Nietzsche

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