Ein gesunder Körper ist ein Gästezimmer für die Seele

In den letzten Wochen bin ich neben dem “Schöner Wohnen”-Projekt noch einem weiteren wichtigen Punkt von meiner Jahreslandkarte für dieses Jahr nachgegangen: Nach meinen Knie- und Rückenbeschwerden schauen zu lassen.

Ach, das ist auch so ein Lebensbereich, in dem ich gerade in den letzten zwei Jahren echt nachlässig war. Dabei ist es nun einmal so, dass Rückenschmerzen und –verspannungen genauso wie die Probleme mit meinem rechten Knie schon viel zu lange zu meinem Alltag gehören und ich beides oft nur ganz oberflächlich angegangen bin. Das lag v.a. daran, dass die Beschwerden nicht immer dauerhaft akut waren: Sie waren phasenweise besser bzw. ganz weg und dann mal wieder schlimmer. Sobald sie nach einer akuten Phase wieder etwas besser wurden, habe ich i.d.R. die Behandlungen, wie z.B. Physiotherapie oder Massagen, nicht weitergeführt und einfach wieder so weitergemacht wie davor.

Doch damit ist jetzt Schluss!
Ich bin es leid mich davon einschränken zu lassen, nur weil ich mich nicht richtig darum kümmere. D.h. zum Arzt gehen, ggf. Physiotherapie machen, medikamentös unterstützten und evtl. auch alternative Heilmethoden wie Osteopathie in Anspruch nehmen.

Mit meinem Rücken hatte ich einige Zeit fast gar keine Probleme. Da ich nicht mehr den ganzen Tag nur am Schreibtisch sitze, sondern bei der Arbeit viel auf den Beinen bin, hatte ich v.a. über den letzten Sommer auch nicht spürbar mit Verspannungen und Schmerzen zu kämpfen. Doch war mein Rücken schon immer ein Spiegelbild meines Seelenzustands: Ging es mir emotional schlecht, so wurden die Beschwerden schlimmer – auch wenn ich durch Sport und Rumpftraining einen entsprechenden Ausgleich geschaffen hatte. Anspannung in der Seele = Verspannung im Rücken. Doch nur, weil ich das weiß, werden die Beschwerden nicht unbedingt besser. Die Verspannungen in der Muskulatur, die durch eine Verschlechterung der Durchblutung in der Muskulatur entstehen, lösen sich eben nicht selbst in Wohlgefallen auf – v.a. wenn sie sich über Jahre hinweg “eingenistet” haben.
Letzten Herbst muss ich mir dann beim Maximalkrafttraining durch mangelnde Rumpfspannung einige Blockaden zugezogen haben, was wiederum über Weihnachten zu ganz akuten Rückenschmerzen und massiven Bewegungseinschränkungen geführt hat. Ich hatte zwar in den Wochen vor Weihnachten schon gemerkt, dass mein Rücken nicht ganz ok ist, aber das war eben noch nicht Grund genug, mal beim Arzt danach schauen zu lassen. Nach Weihnachten war ich dafür umso alarmierter, denn ich hatte Angst, dass etwas mit den Bandscheiben nicht stimmt.
Diese Angst hat sich dann Gott sei Dank nicht bestätigt! Ich hatte “nur” ein paar ganz fiese und festsitzende Blockaden, die im Übergang Brust-/Lendenwirbelsäule linksseitig zu einer zunehmenden Verspannung und Verkürzung der Muskulatur geführt hatten. Mein Orthopäde, der auch Chirotherapie macht, hat mich wieder eingerenkt, was schon zu einer ersten Verbesserung der Beschwerden geführt hat. Außerdem gehe ich seit über 3 Wochen zur Physiotherapie (habe sogar schon ein Folgerezept geholt!), wo die Verspannung, die noch im LWS-Bereich sitzt (betroffen ist der Musculus quadratus lumborum), behandelt wird. In Absprache mit meiner Physiotherapeutin mache ich zusätzlich an den Tagen, wo ich keinen Termin bei ihr habe, selbst Triggerpunktbehandlung mit einem Ball und massiere mit der Blackroll. Beim Krafttraining verzichte ich aktuell auf bestimmte Bewegung, bei denen der M. quadratus lumborum aktiv arbeiten muss, wie z.B. Überstreckung in der LWS (wie bei Rückbeugen im Yoga – da sind die Muskeln auf beiden Seiten der Wirbelsäule beteiligt) und die Seitneigung auf der linken Seite. Außerdem achte ich zur Zeit sehr stark auf meine Rumpfspannung, egal ob beim Krafttraining oder beim Laufen.
Langsam aber sicher wird’s besser, aber ich merke, dass die Muskulatur einfach Zeit braucht, um sich wieder vollständig zu erholen. Die soll sie jetzt auf jeden Fall bekommen!

Mein rechtes Knie macht auch erst wieder seit dem Übertraining 2012 so richtig Probleme. Davor hatte ich einige Jahre meine Ruhe. Bereits in meiner Jugend wurde das sogenannte Patellaspitzensyndrom diagnostiziert, also eine Überlastung der Patellarsehne (die Sehne, die von der Kniescheibe zum Schienbein geht und den Quadrizeps mit dem Unterschenkel verbindet). Symptome sind hauptsächlich Schmerzen bei Belastung und/oder in Ruhe nach einer Belastung.
Vor sieben oder acht Jahren hatte mir ein Arzt einen operativen Eingriff empfohlen. Ich weiß zwar nicht mehr genau, was damals gemacht wurde, aber seitdem hatte ich gar keine Probleme mehr mit dem Knie – auch nicht, als ich richtig ins Lauftraining eingestiegen bin. 2012 war ich dann deswegen wieder beim Arzt, aber so richtig gut betreut hatte ich mich nicht gefühlt, denn der Arzt hat eher so Aussagen gemacht wie “Wenn’s Knie beim Laufen wehtut, dann lassen Sie das Laufen eben”. Ja, das ist sehr hilfreich. Bei meinem jetzigen Orthopäden fühle ich mich viel besser aufgehoben, unter anderem auch, weil er mir verschiedene Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt hat und wie man sie nacheinander angehen kann. Außerdem hat er auch einen Ultraschall von meinem Knie gemacht (bisher wurde immer nur geröntgt), wo man deutlich erkennen konnte, dass die Patellarsehne am Ansatz zur Kniescheibe stark verdickt ist. Im ersten Schritt versuchen wir, diese Überlastungserscheinung durch die Einnahme von Traumeel (homöopathisches Arzneimittel) und dem Tragen einer Kasseler Patellar-Sehnenbandage zu behandeln. Sollte das nicht helfen, kann man Traumeel auch lokal spritzen und alternative Heilmethoden wie Ultraschall-Therapie anwenden.
Auch hier habe ich das Gefühl, dass die Beschwerden besser geworden sind, wobei ich das in den nächsten Wochen weiter beobachten muss. Vor ca. drei Wochen bin ich vom Nordic Walking wieder aufs Laufen umgestiegen, was mir immer am meisten Probleme gemacht hat. Das klappt gerade ganz gut und ich steige mit dem C25K-Programm wieder ganz langsam ein. Mein Ziel für dieses Jahr ist es, auf jeden Fall wieder 10 km und vielleicht sogar einen Halbmarathon laufen zu können (wobei es zum Halbmarathon auch erst im nächsten Jahr kommen kann) . Ich hoffe, dass mir das gelingt!

Ich bin glaube ich auf einem guten Weg. Es fühlt sich auf jeden Fall sehr gut an, dass sich mich jetzt richtig um meinen Körper kümmere. Das Wichtigste ist jetzt dranzubleiben, auf meinen Körper zu hören und nur das zu tun, was mir gut tut!

2 Comments

  • Wie lustig, dass du an den gleichen Stellen Beschwerden hast und diese ebenfalls lange nicht behandelt hast. Naja eigentlich nicht lustig ;). Aber wenigstens bin ich nicht die Einzige!
    Es ist auf jeden Fall das richtige Vorhaben sich darum zu kümmern. Werde ich dann wohl auch mal tun müssen 😉

    Liebe Grüße und gute Besserung schonmal!

  • Wieder ein wunderbarer Post von dir, meine Liebe! Du sprichst mir aus der Seele! Auch ich lasse es jetzt nach der Fit-im-Februar-Challenge wieder etwas ruhiger, aber nicht mit weniger Motivation angehen!

    Für mich steht zum Beispiel meine erste Yoga-Unterrichtsstunde auf dem Programm, auf die ich mich gerade vorbereite, aber auch für das Laufen bin ich momentan Feuer und Flamme! Doch zu einem Übertraining möchte ich es erst gar nicht kommen lassen.

    Alles Liebe und Gute für dich!

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