Gastpost von vanillacocoberry: Das ewige Streben nach einem „gesunden“ Lebensstil & wann genug auch mal genug ist

Hallo meine Lieben!
Der heutige Gastpost kommt von Doris.
Viel Spaß beim Lesen!

Hey Leute,
ich bin Doris von vanillacocoberry und habe heute die große Ehre einen Gastpost für euch zu schreiben. Thanks for having me, Julia!

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Ich möchte heute ein Thema ansprechen, dass mich in den letzten Wochen bzw. Monaten selbst stark betroffen hat und ich kann mir gut vorstellen dass es einigen von euch ähnlich ergeht.
Uns ist natürlich allen ein gesunder, aktiver Lebensstil wichtig (davon gehe ich aus, denn sonst wärt ihr ja nicht hier). Aber manchmal kann es wirklich verdammt schwer sein, primär mal den eigenen (hohen!) Erwartungen zu entsprechen und dabei dann noch Arbeit, soziale Kontakte, gesunde Ernährung & Sport unter einen Hut zu bringen. Immerhin hat der Tag ja nur 24 Stunden und es kostet einem ganz schön Überwindung, sich nach einem anstrengenden Tag auf der Uni/Arbeit noch ins Fitnessstudio zu schleppen, obwohl man sich in Wahrheit eigentlich nur auf die Couch werfen und mit köstlichen Fressalien vollmampfen möchte.

Wenn man es jedoch schafft, dem inneren Schweinehund rotzfrech ins Gesicht zu lachen und sich dann doch noch auf dem Stepper im Fitnessstudio wiederfindet, fühlt man sich wie ein wahrer Sieger. Aber es kann natürlich auch anders laufen und dieses Szenario kenne ich – zugegebenermaßen – selbst nur zu gut. Hundemüde und ausgehungert kommt man nach Hause, der erste Blick fällt in den Kühlschrank, ganz klar, und nun steht man vor der Wahl: ein leichter Snack um den knurrenden Herrn Magen zu besänftigen und dann ab zum Sport (aber pronto!) ODER aber man wirft all seine guten Vorsätze über Bord, lagert die Beine hoch und mampft sich erst mal voll während man in aller Ruhe die neueste Episode der Lieblingsserie guckt. Dass man es bei letzterer Version letztendlich dann nicht mehr schafft, ein Workout durchzuziehen, vom schlechten Gewissen geplagt wird und sich vielmehr als Versager als Sieger fühlt, brauche ich hoffentlich nicht extra zu betonen.
Bei mir ist es prinzipiell so, wenn ich’s mir zu Hause erst mal gemütlich gemacht habe und in meine Cookie-Pants geschlüpft bin, dann habe ich quasi schon verloren.

Und genau hier, meine lieben Balance-Akt-Leser, gilt es die richtige Balance zu finden.
Es ist okay sich Zeit für sich zu nehmen und es ist okay nicht jeden Tag Sport zu machen. Wenn die Muskeln eh noch vom letzten Training schmerzen und man eigentlich so gar keine Lust hat, sich physisch zu betätigen, dann muss man das nicht und braucht auch auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen zu haben.
Selbst wenn man sich noch so sehr vorgenommen hat, sich „ab jetzt“ regelmäßig zu ertüchtigen, und man abertausende Male gehört hat, dass jeden Tag Sport zu einem „healthy lifestyle“ gehört wie das Amen im Gebet, GERADE DANN ist es wichtig auf seinen eigenen Körper zu hören und ihm auch die nötige Ruhe zu gönnen.
Mir ist es deswegen so ein großes Anliegen darüber zu schreiben, weil ich gemerkt habe, dass genau in der „healthy living Szene“ oftmals ein Zuviel an Sport propagiert und manchmal ein vollkommen falscher Eindruck vermittelt wird. Overexercising ist mehr schlecht als Recht und wenn der Körper repetitiv solchen immensen Stressoren ausgesetzt ist (z.B.: HIIT – high intensity interval training), spielt er irgendwann nicht mehr mit. Warum sonst klagen auch viele Hobby-Sportler über Schmerzen aller Art oder Frauen über ein Ungleichgewicht im Hormonaushalt??

Hier ist es essentiell mal tief in sich hineinzuhören und dem Körper das zu geben was er braucht. Und wenn das ein Tag Pause ist oder ein gemütlicher Spaziergang im Grünen, dann ist das so und man braucht kein schlechtes Gewissen zu haben und sich mies zu fühlen.

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Ich bin sehr froh dass ich auf einigen Blogs immer mehr einen Shift in diese Richtung sehe, denn that’s what healthy living is really all about!

In diesem Sinne, meine Lieben, haltet die Ohren steif und schaut auf eure Gesundheit, schließlich hat der Mensch ja nur eine!
Euer Körper wird’s euch danken.

Mit lieben Gruß aus Wien
Doris

8 Comments

  • Ein wirklich schöner Post! Ich finde mich sehr darin wieder und bei mir ist es tatsächlich oft so, dass wenn ich mich gegen Sport und für die Couch entscheide, mich ein schlechtes Gewissen plagt. Und als Sahnehäubchen sozusagen greife ich dann auch noch oft zu weniger gesundem Essen. Ein Teufelskreis :-/

  • OMG, genau darüber habe ich auch heute nachgedacht!!! Wann ist genug genug und wann wird "mal ein Stücken Schokolade/Kuchen/Pizza" vom "mal" zur ungesunden Häufigkeit? Darf man einen Tag Sport aussetzen? Und warum wache ich eigentlich jeden Morgen mit scherzenden Muskeln auf und komme kaum die Treppen hoch, weil ich so schlapp bin? Immerhin passt nun Größe 34…aber ob es das nun wirklich ist, was und wie ich sein will? Ich weiß es nicht. Und jedes Gramm mehr auf der Waage vermiest mir doch wieder den Tag 🙁 so dass es dann doch wieder zum Joggen und zum Obsttag geht. Vielen vielen Dank für den ermutigenden Post. Ich bin beruhigt, dass noch andere so denken!

  •  Viele vergessen offenbar, dass es bei "gesund" nicht nur um den Körper geht, sondern auch um die Seele. Und die braucht ab und zu einfach mal einen gemütlichen Tag. Wenn man nicht mehr in Ruhe ein Stück Kuchen essen kann, wird es höchste Zeit, sich mit der wahren Bedeutung des Begriffs "healthy lifestyle" auseinanderzusetzen.

  • trifft den punkt!!! wichtig ist, sich auch ruhetage zu können, damit körper und muskeln adaptieren können. erst dann können  muskeln wachsen und der stoffwechsel richtig funktionieren! overexercising and undereating ist ein kleiner teufelskreis, der langsam aber doch den körper genauso zerstört wie 0 sport und schlechtes essen!!

  • Hallo Alexia,
    danke für diese klaren Worte!
    Zu viel des Guten ist eben auch nicht der richtige Weg, aber man kann da – wie bei einer Magersucht oder anderen Formen der Essstörung auch – ganz unbewusst in einen Teufelskreis hineingeraten, wenn man nicht bewusst auf sich Acht gibt.

    Liebe Grüße
    Julia

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