Ich wünsche euch allen noch ein gutes neues Jahr! Lasst 2016 erfüllt sein von Liebe, Lachen, Abenteuern, Freude, Neugier und Entdeckungen – denn das wünsche ich mir auch für mich.
Nach meinem Urlaub ist es richtig schön, wieder für den Blog in die Tasten zu hauen. Dass sich der Urlaub bei der Arbeit auch auf den Blog ausdehnen würde, war so nicht geplant. Doch es hat sich einfach richtig angefühlt, auch hier mal ein bisschen Abstand zu bekommen. Denn genau das ist meiner Meinung nach das wichtigste am Urlaub: Abstand vom Alltag zu bekommen. Von der Routine, den gewohnten Abläufen, dem alltäglichen Schaffen – auch wenn man seine Arbeit liebt – und ab und zu auch von den eigenen vier Wänden.
Letzteres war bei mir zwar dieses Mal nicht der Fall, da ich den Urlaub zuhause verbracht habe. Ja, die ganzen drei Wochen! Ich weiß, dass es Menschen gibt, die jede Möglichkeit zum Wegfahren nutzen. Aber ich brauche auch ab und zu so richtig viel Zeit zuhause. “Einfach mal wohnen” sag ich dazu. Und gerade dieses Mal habe ich trotz fehlenden Tapetenwechsels erstaunlich viel Abstand von meinem Alltag bekommen. Eben genau so viel, dass ich darüber reflektieren konnte, was mir daran gefällt, was ich vielleicht nur noch aus Gewohnheit mache, was ich wieder verändern möchte.
Abstand vom Alltag. Früher hieß das für mich, dass ich mich emotional davon abgrenzen wollte. “Ah, damit will ich mich doch im Urlaub nicht beschäftigen – deswegen habe ich ja Urlaub.” Doch so erlebe ich das jetzt nicht mehr. Im Gegenteil: Mir kommt dieser Drang nach Abgrenzung mittlerweile recht befremdlich vor.
Daher habe ich im Urlaub auch einige Dinge erlebt, sozusagen Urlaubsgewohnheiten, die in Zukunft auch meinen “normalen” Alltag bereichern sollen. Es geht eben immer in beide Richtungen.
5 Urlaubsgewohnheiten, die meinen Alltag bereichern
Mehr lesen
Mehr lesen – ein Wunsch, der schon seit Jahren immer wieder als “guter Vorsatz” in meinem Kopf umhergeistert. Ich habe früher, v.a. in meiner Kindheit und Jugend, wahnsinnig viel gelesen und es mir im Erwachsenenalter leider “abgewöhnt”. Dabei lese ich immer noch gerne, egal ob Romane oder Sachbücher. Zu lesen ist für mich sehr entspannend und ich genieße es, bei einem guten Roman in die Geschichte einzutauchen. Doch oft nehme ich mir nicht mal genügend Zeit, um eine Zeitschrift zu lesen.
Gerade im Urlaub finde ich dann immer wieder zum Lesen zurück. Ich glaube, es liegt daran, dass ich mir dann eher uneingeschränkte Lesezeit erlaube. So, als ob sich Lesen nur dann lohnen würde, wenn man sich ihm ohne Zeitlimit widmen kann. Das ist natürlich totaler Quatsch! Doch eine Sache ist für mich beim Lesen wirklich eine Hürde: Ich muss ihm meine ganze Aufmerksamkeit widmen, um mitzubekommen, was ich da gerade lese. Und für jemanden wie mich, dem es mittlerweile wirklich schwer fällt, nur eine Sache auf einmal zu machen, ist das echt schwer. Ein Grund, aber kein Hindernis! Jetzt im Urlaub ist mir wieder aufgefallen, wie gerne ich z.B. am Frühstückstisch ein bisschen lese – egal ob Buch, Zeitschrift oder Zeitung. Daher möchte ich mir jeden Morgen ein bisschen Lesezeit nehmen – auch wenn es nur 10 Minuten sind.
Routineaufgaben einfach mal liegen lassen
Viele machen ja nicht gerne Urlaub zuhause, weil sie dann ständig mit den ganzen Routineaufgaben z.B. des Haushalts konfrontiert sind. Ganz ehrlich? Ich kann die im Urlaub – egal ob ich zuhause bin oder wegfahre – ganz gut liegen lassen. Wenn die Wäsche mal zwei Wochen nicht gemacht wird und das Staubsaugen ausfällt, bricht die Welt nicht gleich zusammen. Klar, man muss dann im Anschluss ein bisschen nacharbeiten. Doch tut es so wahnsinnig gut, sich eine Pause von dieser Routine zu nehmen!
Genau das möchte ich mir auch außerhalb des Urlaubs ab und zu gönnen. Ich bin jemand, der gut darin ist, solche festen Routinen abzuarbeiten (daher wundert es bestimmt niemanden, dass ich einen wöchentlichen Putzplan zum Abhaken habe, oder?). Und solche Routinen haben natürlich ihre Vorteile: Man bleibt drin, es staut sich nicht zu viel auf, Abläufe werden zur Gewohnheit und das macht es oft leichter. Doch ich habe auch gemerkt, dass ich immer wieder an einen Punkt komme, an dem ich mich von der Routine wahnsinnig eingeengt fühle. Trotzdem fällt es mir dann schwer, eine Pause einzulegen. Das gilt übrigens nicht nur für den Haushalt, sondern z.B. auch beim Sport. Da konnte ich mir früher auch kaum die notwendigen Regenerationspausen nehmen. Und jetzt freue ich mich immer, wenn eine Phase mit einem Lauftrainingsplan vorüber ist, und ich es etwas lockerer angehen lassen kann. So möchte ich das auch mit anderen Routineaufgaben machen. Die Energie, die man aus der Pause, dem “Ausbruch”, schöpft, schafft oft eine Leichtigkeit, mit der es viel einfacher weitergeht.
Mehr Zeit beim Essen lassen
Das ist für mich ein Klassiker im Urlaub: Ganz entspannt essen, Zeit lassen fürs Kochen, Neues ausprobieren. Auch wenn das super wichtig (und v.a. gesund) ist, gibt es im Alltag genug Situationen, wo das leider zu kurz kommt. Ab und zu ist das als Ausnahme von der Regel ok. Doch möchte ich nicht, dass es wieder zur Normalität wird, hastig zu essen – v.a. mittags. Es geht mir nicht darum, zwei Stunden am Esstisch zu sitzen, sondern meine Mahlzeit in Ruhe Bissen für Bissen zu genießen und gedanklich nicht schon bei den folgenden Aufgaben oder sonst wo zu sein. Die fünf Minuten, die man beim schnellen Essen vielleicht einspart, zahlen sich echt nicht aus.
Was mir dabei übrigens auch hilft? Auf mein Hungergefühl zu hören und rechtzeitig zu essen! Wenn das “Hungry Beast” geweckt ist, ist das mit der Langsamkeit beim Essen fast unmöglich. 😀
Für ein schönes Umfeld sorgen
Wenn ich im Urlaub wegfahre, dann sorge ich meist schon durch die Auswahl des Urlaubsziels für ein schönes Umfeld. Ob das nun eine schöne Landschaft ist, die mich umgibt, eine schöne Unterkunft oder eine schöne Stadt – Schönheit wahrzunehmen ist einfach eine Wohltat! Und natürlich etwas ganz persönliches.
Wenn ich Urlaub zuhause verbringe, schaffe ich in den eigenen vier Wänden ein schöneres Umfeld (auch wenn der Staub mal etwas länger liegenbleibt). Da gibt es öfter frische Blumen als sonst, ich räum die Deko ein bisschen um, der liegengebliebene Kleinkram wird weggeräumt und meist findet man mich irgendwann beim Ausmisten eines Schranks (oder zusammen mit meinem Schatz im Keller). Der Drang, auch im eigenen Heim für mehr Schönheit zu sorgen, ist bei mir auf jeden Fall erhöht, wenn ich im Urlaub zuhause bin. Genauso komme ich von einer Reise oft mit schönen Ideen nach Hause, weil ich hier und dort was Tolles gesehen habe. Doch danach sinkt die Motivation dafür leider wieder, bis ich irgendwann total genervt bin, weil ich es zuhause nicht mehr so schön finde. Dabei muss man dafür ja keinen großen Aufwand betreiben, oder? Ein bisschen mehr Aufmerksamkeit reicht schon aus, um auch im Alltag dauerhaft für ein schönes Umfeld zu sorgen.
Die Kleinigkeiten mehr wertschätzen
Im letzten Urlaub war ich ehrlich gesagt relativ oft hin- und hergerissen zwischen “Einfach mal nichts tun und den Tag auf mich zukommen lassen.” und “Oh, ich will die Zeit für ganz viele Dinge nutzen!”. Letzteres ist für mich ja eher der Alltagsmodus – ich bin halt immer noch ein kleines Hamsterchen. Das soll aber nicht heißen, dass ich erstens ganz viel gebacken kriege und ich mich zweitens immer mit wichtigen Dingen beschäftige. 😉 Ich habe festgestellt, dass es sich dabei bei mir v.a. um ein Gedankenmuster handelt: “Ich habe Zeit und die muss genutzt werden!” Anspruch und Realität gehen da gerne mal auseinander, was in mir ein Gefühl von Enttäuschung und Frust erzeugt.
So auch an einigen Tagen im letzten Urlaub. Die Realität war aber einfach diejenige, dass ich es wahnsinnig genossen habe, richtig lange zu schlafen, morgens entspannt zu frühstücken und abends Serien oder Filme zu schauen – alles zusammen mit meinem Herzensmann. Und da war einfach nicht mehr so viel Zeit übrig, 100 Dinge von der ToDo-Liste abzuarbeiten. Es hat wirklich bis zum Schluss gedauert, dass ich damit Frieden schließen konnte und mir bewusst geworden ist, das es die unspektakulären Dinge, die Kleinigkeiten, gewesen sind, die diesen Urlaub so erholsam gemacht haben.
Genau das möchte ich mir bewahren und an den Tagen in Erinnerung rufen, an denen ich scheinbar nicht genug machen und tun kann, um meinen Ansprüchen zu genügen.
Ich hoffe, der Beitrag ist auch für dich eine kleine Inspiration, ein bisschen mehr Urlaubsgefühl im Alltag zu kultivieren!
Daher bin ich natürlich neugierig: Was sind für dich Urlaubsgewohnheiten, die du gerne in deinen Alltag einfließen lassen willst?