Mein Fazit zum Eat-Clean-Diet-Stripped-Plan

Am Montag war es “endlich” soweit: Ich habe die 4 Wochen mit dem Eat-Clean-Diet-Stripped-Plan”hinter mich gebracht”. “Hinter mich gebracht” deswegen in Anführungszeichen, da ich in der ganzen Zeit nie das Gefühl hatte, dass ich mir das Ender der Wochen herbeisehne. Aber dazu gleich mehr, denn ich möchte kurz berichten, wie es mir mit dem Ernährungsplan erging, wie ich mich gefühlt habe und welche Erfolge ich erzielen konnte.

Ich hatte in meinem ersten Post zu diesem Thema ja bereits berichtet, welche zusätzlichen Regeln zur “normalen” Eat-Clean-Diet im Stripped-Plan gelten. Daher hier nur eine kurze Zusammenfassung:

  • Keinerlei zugesetzte Süßungsmittel (außer die Süße, die z.B. von Obst in eine Mahlzeit kommt)
  • Die Menge von komplexe Kohlehydrate, die einen hohen Stärkegehalt haben, reduzieren
  • Alkohol und Milchprodukte sind Tabu
  • Streng auf Portionsgrößen achten

Im Großen und Ganzen kam ich wirklich super mit diesen Einschränkungen zurecht – auch wenn ich natürlich zugeben muss, dass es gut war zu wissen, dass ich diese Regeln in Summe nur für eine bestimmte Zeit einhalten werde. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, unter dem Verzicht zu leiden, wie das ja so oft bei Diäten der Fall ist. Die Einstellung “Das MÖCHTE ich aktuell nicht.” wurde eigentlich nie durch “Das DARF ich nicht.” ersetzt. Ich habe dabei aber auch ganz bewusst darauf geachtet, dass ich meinen Verzicht anderen gegenüber entsprechend kommuniziere und eben nicht sage “Ich DARF keinen Zucker essen.”. Es kam ein einfaches “Ich esse aktuell keinen Zucker/zugesetzte Süßungsmittel.”. Natürlich kam dann oft die Frage nach dem Warum, was ich auch entsprechend erklärt habe. Aber die Reaktion der anderen war nicht die sonstige Mischung auch Mitleid und Unverständnis. Viele haben sogar interessiert nachgefragt (speziell bei Milchprodukten), was ich stattdessen esse und ob der Verzicht schwer fällt. Wirklich nie passiert ist, dass mir jemand anderes etwas unter die Nase gehalten hat, auf das ich verzichtet hatte – so nach dem Motto: “Mmmhh, die Schokolade ist aber lecker! Willst nicht doch ein Stück?” Kennt ihr das? Ich finde das immer ganz schön fies und war positiv überrascht, dass ich nicht damit konfrontiert wurde. Nicht, dass ich dann schwach geworden wäre, sondern weil ich mich darüber ganz schön aufreget hätte. Aber vielleicht hat das auch jemand gemacht und ich habe es gar nicht gemerkt, weil ich dieses Mal drüber stand… Das kann natürlich auch sein. Aber ihr seht schon, dass das Wohlbefinden ganz stark vom Kopf gesteuert wird. Ich bin davon überzeugt, dass es mir während der 4 Wochen auch deswegen so gut ging, weil ich eine ganz andere Einstellung hatte.

Wenn ihr mein Ernährungstagebuch anschaut, dann seht ihr, dass sich meine Mahlzeiten und Gerichte nicht so sehr von dem unterscheiden, was ich sonst so esse. Ich habe mich auch nicht genau an den 2-Wochen-Essensplan aus dem Buch gehalten (den man dann 2 Mal durchlaufen soll). Erstens ist der Plan nicht vegetarisch und zweitens lasse ich mich bei der Essensauswahl nicht gerne so stark einschränken. Ich möchte dann doch relativ spontan von Woche zu Woche (und oft auch von Tag zu Tag) selbst entscheiden, welche Gerichte ich essen möchte. Ich habe vielmehr darauf geachtet, bei dem, was ich dann gegessen habe, die Eat-Clean-Regel und die Stripped-Zusatzregeln einzuhalten. Ich habe z.B. noch mehr Gemüse und v.a. Grünzeug gegessen. Wenn es VK-Pasta mit einer Gemüse-Tomatensoße gab, dann hätte ich es sonst vielleicht dabei belassen, da bei uns immer schon viel Gemüse in de Soße ist. Jetzt habe ich mir aber zusätzlich noch einen Salat, Spinat oder Brokkoli dazu gemacht. Auch bei meinen Snacks, speziell bei meinem ersten Nachmittagssnack, habe ich versucht, wieder mehr Gemüse unterzubringen, um so meinen Obstanteil zu reduzieren. Am häufigsten habe ich hier Karotten gegessen, die ich viel zu lange vernachlässigt habe. Speziell diese beiden Punkte (mehr Gemüse/Grünzeug bei Mittag-/Abendessen und Snacks) möchte ich mir beibehalten, denn das hat mir wirklich gut getan.

Der Verzicht auf zugesetzte Süßungsmittel war wohl der umständlichste. Nicht, dass es mir besonders schwer viel, denn ich hatte ja trotzdem noch durch Obst oder den Tofu-Schokopudding was Süßes in meinem Leben. Zwinkerndes Smiley Es waren eher die 2 Geburtstage, die in dieser Zeit waren, die mir etwas mehr Zusatzaufwand beschert hatten, da ich mir hier explizit Alternativen selber machen musste, wenn ich nicht ohne was zu essen am Kaffeetisch sitzen wollte. Und ganz ehrlich: Ich esse halt schon gern Kuchen und habe nur ungern auf mein Stück (oder auf mehrere kleine Stücke bei größerer Kuchenauswahl) verzichtet. Anstatt aber in Selbstmitleid zu zerfließen, habe ich die Gelegenheit genutzt, mir akzeptable Alternativen auszudenken. Die eine kennt ihr ja schon, die zweite – leckere Muffins – kommen im nächsten Post als Rezept (da könnt ihr auch also schon drauf freuen). Doch trotz der Alternativen war der Verzicht auf Kuchen der schwerste von allen und ich werde das auf keinen Fall weiter durchziehen! Smiley

Der Verzicht auf Alkohol war gar kein Problem. Und auch der Verzicht auf Milchprodukte lief viel besser als erwartet.
Bei Milch war ich ja eh schon fast komplett auf Pflanzenmilch umgestiegen. Kuhmilch gibt es schon lange nur noch im Kaffee, welche ich jetzt durch ungesüßte Sojamilch mit ganz wenig Agavendicksaft ersetzt habe. Mit anderen Pflanzenmilchs hat mir der Kaffee nicht geschmeckt. Das widerspricht zwar der Vorgabe, keinerlei zugesetzte Süßungsmittel zu verwenden, aber da ich Kaffee eigentlich nur noch an den Wochenenden trinke (unter der Woche gibt es morgens grünen Tee), war das für mich ein guter Kompromiss. Ganz auf Kaffee verzichten wollte ich nicht und die Menge an Agavendicksaft war auf jeden Fall weniger als das, was in einer gesüßten Sojamilch ist.
Bei Joghurt habe ich nun doch auch Soja-Naturjoghurt für mich entdeckt. Ich hatte mal letztes Jahr Soja-Natur- und –Fruchtjoghurt probiert und mochte es nicht so gerne. Aber jetzt LIEBE ich Soja-Naturjoghurt. Ich habe aber auch hier auf die ungesüßte Variante geachtet (der Naturjoghurt von Alpro ist z.B. gesüßt) und finde ich wirklich sehr lecker. Dabei werde ich auf jeden Fall bleiben, denn hier stelle ich keinen Unterschied fest und kann gut auf “normalen” Joghurt verzichten. Das einzige, was ich wieder reduziert essen werde, ist Quark und Frischkäse. Für beides habe ich in den Bioläden in meiner Nähe noch keine pflanzliche Alternative gefunden und speziell Quark esse ich total gerne am Wochenende zum Frühstück (auf Brötchen und Pancakes).
Kommen wir nun zum eigentlich “kritischen” Thema in Sachen Milchprodukten: Käse. Zwinkerndes Smiley Käse wegzulassen war komischer Weise auch nicht so das große Problem, aber ich habe ihn trotzdem vermisst. Es war jedoch eine gute Erfahrung, mal 4 Wochen ohne auszukommen und ich werde definitiv weiter versuchen, Käse nur noch reduziert zu essen und ihn auch mal ganz bewusst wegzulassen (z.B. bei Pasta, einem Auflauf oder auf Brot). Ganz verzichten möchte ich hier aber aktuell auch nicht, jedoch möchte ich ihn bewusster essen und nicht einfach überall draufhauen.

So viel also zu dem, was ich gegessen bzw. nicht gegessen habe. Kommen wir nun zu den Ergebnissen in Sache Gewichtsreduktion oder – besser gesagt – Körperumfangsreduktion. Da ich mich auch weiterhin nicht wiege bzw. nicht gewogen habe, kann ich euch natürlich nicht sagen, ob es wirklich möglich ist, mit dem Plan in 4 Wochen knapp 5 kg abzunehmen. Ich kann euch aber sagen, wie sich meine Körpermaße verändert haben:

  • Taille: –1,5 cm
  • Hüfte/Po: –1,5 cm
  • Oberschenkel links und rechts: jeweils –1cm

Ich finde, das ist ein super Ergebnis, denn ich habe in der Zeit, seit ich meine Körpermaße dokumentiere, noch nie so viel an allen “Messstellen” in einem so kurzen Zeitraum verloren. Der Verlust hat auch ausgereicht, dass eigentlich alle meine Hosen (sogar meinen Laufhosen) spürbar lockerer sitzen. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich mich von einer Zahl auf der Waage nicht habe stressen lassen oder ich mir bestimmtes Ziel bei den Maßen gesetzt habe. Denn dann hätte ich wahrscheinlich weniger gegessen, was wiederum zu Hunger geführt hätte, was wiederum bei mir zu schlechter Laune geführt hätte. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich hungrig bin, weil das Essen für mich zu wenig war und ich nicht hätte mehr essen dürfen. Ich hatte wie üblich nach 2-3 Stunden Hunger und habe dann entsprechend was gegessen. Ich habe v.a. auch (wie immer) vor und nach dem Sport darauf geachtet, dass ich entsprechend esse, da ich ja auch noch im Lauftraining bin und eine gute Versorgung das A und O für ein erfolgreiches Training ist. Wäre daher vielleicht noch mehr drin gewesen? Vielleicht. Aber das ist mir ehrlich gesagt egal, denn das Gesamtpaket hat für mich gestimmt: Ich habe verzichtet und bin dadurch etwas schlanker geworden, aber ich habe mich dabei super gut gefühlt und hatte nie den Eindruck, dass es eine Qual ist.

Was ich aus den 4 Wochen für meine jetzt wieder “normale” Ernährungsweise mitnehme?

  • Ich werde weiterhin versuchen, noch mehr Gemüse und Grünzeug unterzubringen und stärker auf die Portionsgröße der komplexe Kohlehydrate, die einen hohen Stärkegehalt haben, achten.
  • Ich werde weiterhin zumindest unter der Woche unnötiges Süßen bzw. Süßes weglassen. Am Wochenende will ich aber auf Marmelade, Ahornsirup und das Stück Kuchen nicht verzichten. Außerdem will ich wieder richtig backen!!! Ich muss immer noch einige Rezepte für unsere Hochzeitsgastgeschenk-Kekse ausprobieren (das lag ja auf Eis nach der Devise “Wenn ich es nicht esse, dann backe ich es auch nicht”).
  • Ich werde der Verzehr von Milchprodukten im Vergleich zu vor dem 4-Wochen-Plan weiter reduzieren und hier ggf. auch die Unter-der-Woche-weglassen-am-Wochenende-in-Maßen-erlaubt-Regel anwenden.
  • Alkohol gab es bei mir davor schon wenig und selten. Ich freue mich aber auf das nächste Glas Wein. Smiley

Sollte ich in Zukunft nochmal die Notwendigkeit verspüren, dass eine “Diät” notwendig ist, dann werde ich auf jeden Fall wieder auf Eat-Clean-Diet-Stripped-Plan zurückgreifen!

PS: Mein Brautkleid, dass ich ja am Montag zum Abstecktermin endlich wieder anziehen durfte, sitzt übrigens perfekt und ich finde es immer noch wunderschön! Konnte gar nicht aufhören, mich im Spiegel zu bestaunen – man darf ja auch mal ein bisschen eitel sein, oder? Zwinkerndes Smiley

9 Comments

  • Ein schönes, ausführliches Resümee zum Eat-Clean-Stripped-Plan. Ich überlege gerade ernsthaft, das auch einmal auszuprobieren. Einfach nur "clean" essen führte bei mir bisher leider nicht zum gewünschten Erfolg. Ich schätze, dass es daran liegt, dass ich auch vorher die Grundregeln schon weitestgehend beachtet habe. Jetzt werde ich mir noch mal alles, was du über das Thema geschrieben hast, aufmerksam durchlesen und dann entscheiden, ob ich es auch mal versuche 🙂

  • Wenn du dich eh schon nach den Eat-Clean-Regeln ernährt hast, dann kann es natürlich sein, dass es jetzt keine ausschlaggebenden Veränderungen feststellst. Manchmal braucht man dafür eben nochmal einen zusätzlichen Anreiz. So war das bei mir auch, da eben doch mal hier und da ein Stück Schokolade oder ein Keks mehr dabei war.
    Wenn du das Eat-Clean-Recharged-Buch hast, dann kannst du dich grob am Cooler Plan #1 orientieren, obwohl der Stripped-Plan nicht ganz so strikt war – er liegt eher so zwischen Cooler Plan #1 und #2.
    Wenn du noch Fragen hast, dann meldest dich einfach. 🙂

  • Hey Julia, wirklich ein tolles, ausführliches Resümee! Ich glaube, dass dieses Programm wirklich eine super und Vorfällen sehr gesunde Sache ist, sich einen letzten Feinschliff zu geben. Ich finde das auch wirklich interessant und überlege vielleicht auch mal eine Probe-Woche einzulegen, um zu testen, ob das Programm was für mich ist.

  • Ich fand all deine Posts über dieses Programm sehr interessant und bin auch wirklich erstaunt, dass man dich nicht in Versuchung geführt hat. Ich muss mich im Hotel immer erklären, warum ich meinen eigenen Brotaufstrich mitbringe und warum ich JETZT AUCH vegetarisch esse. Ich bin zwar mit dem Programm nicht ganz so vertraut – eben wegen dem englisch (das traue ich mir einfach nicht zu), aber umgedacht habe ich für mich auch und es tut gut. Meine kleinen Naschausnahmen verzeihe ich mir eher, als doch wieder ein kleines Würstchen gegessen zu haben. Bei Käse hatte ich schon länger meine Favoriten, die mich noch wählerischer gemacht haben, seitdem ich mehr vegetarisch esse. Total komisch.
    Dein Fazit ist wundervoll und die Veränderung ebenso.
    TOLL
    THUMBS UP!

  • Oh, ich bin auch sooooo kritisch geworden in Sachen Essen und Lebensmittel. Daher führt mich auch nichts mehr so leicht in Versuchung. 🙂

  • Eine Probe-Woche kann auf jeden Fall nicht schaden, obwohl sich bei mir eine Veränderung speziell in Sachen Wohlbefinden erst nach 2 Wochen eingestellt hatte.

  • toll das du das so gut durchgehalten hast!! ich müsste eigentlich auch nicht viel ändern, nur der zugestezte zucker (also honig, agavensirup etc) müsste eingeschränkt werden und die milchprodukte…ich hab vor nach ostern bis zur fibo so einen "lauf" zu machen, das sind dann nur 2 wochen, mal so zur probe!! toll finde ich das du dich nicht wiegst!! ich mach das auch nur mehr selten, ich wiege jetzt 3kg mehr als meine absolute obergrenze immer war, allerdings passen mir meine sachen noch immer sehr gut und ich sehe auch nicht dicker aus…hoffe/glaube also das das muskelmasse ist?!…auf dein kleid bin ich schon soooo gespannt!! ich hatte meins am samstag auch wieder an und bin total verliebt!!! 😉

  • Manchmal habe ich so Momente, da will ich mich wiegen. Nur so aus Neugier. Aber ich habe ehrlich gesagt Angst, dass ich mich danach schlecht fühle so wie früher, weil die Zahl auf der Waage nicht meinen alten Erwartungen an mein Gewicht entspricht. Vielleicht wäre ich ja auch total überrascht, weil die Zahl ok wäre, aber das "Risiko" möchte ich nicht eingehen. Fühle mich irgendwie noch nicht bereit, die Zahl einfach nur als Zahl zu akzeptieren – aber ich bin schon nah dran. 🙂
    Das Maßnehmen hingegen funktioniert super für mich und ist mit keinerlei negativen Gedanken belegt.

  • Toller Post, tolle Zusammenfassung, tolle Ergebnisse!!!! Wenn ich an die letzten Kg gehe, dann werde ich mich auch definitiv damit auseinander setzen!!! Bis jetzt kann ich auch nur sagen (und habe es auf meinem Blog schon 100 Mal geschrieben) Clean eating funktioniert!!! So simple 🙂

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