4 Monate Babyglück

4MonateBabyglück

In Adrians Leben ist ein weiterer ereignisreicher Monat vergangen. Wo sein 3. Lebensmonat für mich von viel Erleichterung geprägt war, waren die letzten Wochen ein Mix von sehr schönen, aber auch sehr anstrengenden Momenten und Situationen.

Hallo, Schlafmangel.

Auch wenn das Thema Schlafen bei uns ein sehr bestimmendes ist, so hatten wir es in den ersten 3 Monaten in Sachen Nachtschlaf doch recht gut: Adrian hatte eigentlich von Anfang an so etwas wie einen Tag-Nacht-Rhythmus, heißt, er hat nachts bis auf die Still-Unterbrechungen recht gut „am Stück“ geschlafen. Wir hatten so gut wie nie das Problem, dass er nachts aufgewacht und dann für einige Zeit wach gewesen wäre. Außerdem ist er morgens, wenn ich ihn gegen 6 Uhr gestillt hatte, nochmals direkt für 1-2 Stunden eingeschlafen, sodass auch ich in Summe auf ausreichend Schlaf gekommen bin.

Doch wie alles andere auch ist der Schlaf einem steten Wandel unterzogen. Adrian wird abends jetzt früher müde, was zur Folge hat, dass er morgens früher wach ist und mir allein dadurch jede Nacht genau diese 1-2 Stunden Schlaf fehlen, die mich bis dato vor akutem Schlafmangel bewahrt hatten. Hinzu kam, dass in der Woche vor und nach Pfingsten es noch chaotischer in Sachen Schlafen war mit späterem Einschlafen und noch früherem Aufwachen (da war die Nacht auch schon mal um 4 Uhr vorerst beendet). Der kleine Mann kam dann zwar mit seinen Tagschläfchen auf ausreichend Schlaf, aber mein Mann und ich eben nicht. Auch wenn wir uns das nächtliche Wachsein aufteilen, heißt das nicht, dass derjenige, der eigentlich schlafen könnte, auch wirklich schlafen kann. Eine gewisse Unruhe bleibt bei einem selbst zurück, wenn der Partner nachts mit dem Baby durch die Wohnung tigert und es dann vielleicht auch mal wieder etwas lautstärker wird.

Ich habe wirklich so gut es geht versucht, dem Rat „Ruh dich aus, wenn dein Baby schläft.“ nachzukommen, aber das habe ich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht so gut hinbekommen, entweder weil ich z.B. noch Termine hatte bzw. unterwegs war oder weil ich Hunger hatte und essen wollte, als Adrian geschlafen hat, oder oder oder… Ich hatte dabei auf der einen Seite oft den Wunsch, ein 1- oder 2-stündiges Mittagsschläfchen zu machen, und mir dadurch selbst ein Bein gestellt, denn das lässt sich leider Gottes doch eher schlecht umsetzen, da sich nicht vorhersagen lässt, wie lange Adrian dann wirklich schläft. Auf der anderen Seite habe ich meine eigenen Ruhe-/Schlafpausen oft weitergeschoben – „wenn Adrian das nächste Mal schläft, dann leg ich mich auch mit ihm hin“ -, sodass ich seit ca. 3 Wochen ein ständiges Schlafdefizit habe, das eher größer als kleiner wird. 🙁

 Wie bekomme ich mehr Erholung?

Die Frage habe ich mir die letzten Tage gestellt, als ich endlich akzeptiert habe, dass Adrian morgens jetzt eben nicht mehr bis 8 oder 9 Uhr schläft und es in Zukunft einige unruhige Nächte mehr geben wird. Ich habe mir daher überlegt, wie ich konstant jeden Tag mehr Ruhe und auch Schlaf bekommen kann, also eine unkomplizierte Lösung für mehr Erholung gesucht, die ich realistisch in meinen Alltag integrieren kann.

  1. Früher ins Bett gehen und nicht erst, wenn ich selber richtig müde bin
    In der Vergangenheit bin ich immer erst so gegen 23 Uhr ins Bett. Jetzt gehen mein Mann und ich spätestens um 22 Uhr ins Bett – egal, ob wir da schon richtig müde sind oder nicht. Spätestens wenn wir das Bett sehen, merken wir, dass wir den Schlaf brauchen können. Falls ich dann Adrian doch nochmal stille, wird es spätestens 22:30, bis ich einschlafen kann, was für mich ok ist.
  2. Jeden Tag 30 Minuten ausruhen, wenn Adrian schläft – am besten gleich während seines ersten Schläfchens
    Ausruhen heißt demnach nicht zwingend schlafen. Wenn ich in der Zeit auf der Couch einschlafe, dann ist das ok, wenn nicht, konnte sich mein Körper trotzdem in der Zeit erholen. Das Ganze aber als nachmittags als Mittagsschlaf einzuplanen, hat sich für mich nicht bewährt. Damit ich diese Ruhepause auch tatsächlich bekomme, ist es besser, sie gleich während Adrians erstem Schläfchen zu machen, denn das dauert meist länger als 1 Stunde. Da leg ich mich dann zwar schon gegen 9 oder 10 Uhr wieder hin, wo ich nicht zwingender Weise schon wieder müde bin. Aber es geht ja ums kontinuierliche Energietanken, was ich nicht erst machen möchte, wenn ich müde bin.
  3. Täglich Meditieren
    Jaaaaa, das kam auch wieder zu kurz… Es ist aber für meine Ausgeglichenheit einfach notwendig und muss daher wieder eine Priorität sein.
Und jetzt ist Schluss mit der Schlaf-Obsession!

Bist du auch schon total genervt davon, dass ich ständig vom Schlafen rede – nicht nur hier, sondern auch auf Instagram & Co.? Und jetzt ging es in diesem Beitrag bislang auch nur um dieses Thema! Also, ich bin total genervt davon, dass mich das so nervt und ich in den letzten Wochen wieder so viel darüber nachgehirnt habe. Wer schläft wann und wie viel und wie lange braucht’s zum Einschlafen und und und… Ja, Schlaf ist wichtig und zu wenig davon geht an die Substanz. Aber ich mach es mir auch nicht einfacher, wenn sich meine Gedanken ständig darum drehen, denn das kostet unnötige Energie, die ich viel lieber für andere Dinge haben möchte. Wenn’s nicht rund läuft, muss ich natürlich – wie bei allen anderen Aspekten auch – schauen, was ich anders machen kann und ausprobieren, was hilft. Aber das war’s dann auch. Zurück in den Fluss des Lebens und sich auf die schönen Dinge konzentrieren!

Ich habe vor lauter Schlaf, Schlaf, Schlaf noch kein einziges Wort darüber geschrieben, wie toll sich Adrian im letzten Monat entwickelt hat, was für ein fröhliches Baby er ist, wie viel er jeden Tag lacht, wie gerne er sich schmusen und abknutschen lässt, wie neugierig er Gesichter, Hände und Gegenstände bestaunt und ertastet, welch lustigen Brabbellaute er von sich gibt, wie sehr ich es genieße, ihn morgens zu waschen und für den Tag fertig zu machen, wie schön es ist, gemeinsam mit ihm in die Badewanne zu gehen, wie herrlich der Anblick ist, wenn er in meinen Armen eingeschlafen ist, wie glücklich es mich macht, meine beiden Männer zusammen zu sehen, und wie sehr ich diesen kleinen Menschen einfach liebe – egal wie und wann er schläft oder nicht schläft.

In meinen Meditationen in den letzten Tagen hat sich für mich ein Mantra herauskristallisiert, das ich gerne mit dir teilen möchte:

Habe GEDULD.

Bleib GELASSEN.

Ich habe die KRAFT, diese Herausforderungen zu meistern.

Dann kann ich das alles mit mehr LEICHTIGKEIT erleben.

In meinen Meditationen möchte ich daher die Worte Geduld, Gelassenheit, Kraft und Leichtigkeit zu meinem Atem fließen lassen.

 

Zu guter Letzt geht es auch mal wieder darum, nicht so streng zu mir zu sein. Ja, ich tendiere eher dazu dem „Schwierigen“ und „Anstrengenden“ einer Situation größere Aufmerksamkeit zu schenken und mir wäre es lieber, ich könnte immer alles direkt wieder mit einer gewissen Leichtigkeit erleben. Mir geht dabei oft der Gedanke „Warum muss es für mich immer so schwierig und anstrengend sein?“ durch den Kopf, was ja völlig an der Realität vorbeigeht, denn für mich ist ja gar nicht IMMER alles schwierig und anstrengend. Manches ja, aber das meiste eben nicht. Außerdem habe ich die letzten Tage erkannt, dass ich diese unbewusste Erwartungshaltung an mich selber habe, dass nix schwierig und anstrengend sein darf bzw. ich das ganz schnell überwinden muss. Das ist doch ganz schön viel verlangt, oder? Ich glaube, ich würde mir selber einen gefallen tun, wenn manches einfach schwierig bleiben darf. Zu wenig Schlaf – ja, das ist schwierig. Ein Baby, das vorm Einschlafen schreit und das auch mal sehr heftig – ganz schön anstrengend. Und das ist doch auch völlig ok.

 

Mal schauen, wie lange es dann wirklich braucht, bis ich die Schlaf-Obsession ad acta legen kann. Wie heißt es doch so schön: Irgendwas ist immer. 😉

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